Interview
mit Gökhan Sener
Gökhan Sener ist anerkannter Instructor im Jun/ Fan Jeet Kune Do und in den Filipinischen Kampfkünsten. Sein Studium in den Kampfkünsten begann er im alter von sechs Jahren. In Halle/Westfalen hat er seine eigene Jeet Kune Do Fighting Akademy.
Gökhan:
Kein Problem. Aber immer gerne.
Gökhan:
Ich beschäftige mich hauptsächlich mit JKD und Kali.
Gökhan:
JKD steht für Jeet Kune Do. Und es bedeutet: Der Weg der abgefangenen Faust. Es
wurde von dem legendären Bruce Lee Mitte der sechziger Jahre entwickelt. In JKD
benutzen wir meistens Techniken und Prinzipien aus allen Kampfkünsten, aber wir
binden uns an keinen. Die Philipnische Kampfkunst die wir praktizieren nennt
sich Kali. Es ist ein System in dem wir den Umgang mit
Doppelstock, Einzelstock, Stock und Messer lernen. Kali ist ein
hervorragendes System um die Reflexe zu schulen und die Sinne zu steigern.
Gökhan:
Ich habe im Alter von sechs Jahren mit dem Kampfsport angefangen.
Gökhan:
Mit sechs Jahren habe mit dem Shotokan Karate angefangen. Ich beschäftigte mich
4 Jahre lang mit dieser Kampfsportart. Da mir aber das Training in Karate
ziemlich harmlos schien, hörte ich damit auf und begann mich für das
Thai-Boxing zu interessieren. Die Kampfkünste, die ich heute praktiziere sind
Jun Fan / Jeet kune Do, Inosanto Kali, Silat, Shoot Wrestling und das Combat
Stick Fighting.
Gökhan:
Habe die Landesmeisterschaften in Hap ki Do 1998 und 1999 gewonnen. Außerdem
gewann ich im Jahre 2003 die bayrischen Meisterschaften im Kickboxen. Darüber
hinaus verfüge ich den ersten Lehrergrad in Bruce Lee´s Jun Fan/JKD und den
ersten Lehrergrad in den Philippinischen Kampfkünsten (Stockkampf).
Gökhan:
Mein größtes Vorbild ist Dan Inosanto. Inosanto ist der engste Freund und
Meisterschüler von Bruce Lee. Meiner Meinung nach ist er die größte
Kampfkunstlegende, die heute noch lebt. Seine Inosanto Academy in Los Angeles,
California wird als das Zentrum der Kampfkünste bezeichnet. Die weltbesten
Kampfkünstler trainieren bzw. unterrichten heute in seiner Akademie.
Interviewer:
Seit wann unterrichten Sie Jun Fan / Jeet Kune Do ?
Gökhan:
Ich unterrichte jetzt schon seit 1999. Es sind mal erst knappe sechs Jahre. Für
einen Kampfkunstlehrer ist das wirklich nicht viel. Wenn man einmal überlegt,
das Inosanto schon seit 30 Jahren unterrichtet, sind diese sechs Jahre nicht
viel.
Interviewer:
Aus
welchem Grund praktizieren Sie Kampfkunst?
Gökhan:
In erster Linie praktiziere ich Kampfkunst um meine körperlichen und geistigen
Fähigkeiten zu steigern, um mich fit zu halten und um mein Selbstbewusstsein
und mein Selbstvertrauen zu stärken. Kampfkunst ist genau wie Schach. Mann muss
seine Basiswerkzeuge gut beherrschen, um den Kampf kontrollieren
zu können.
Interviewer:
Wen unterrichten Sie alles in der JKD
Fighting Academy ?
Gökhan:
Von Jugendlichen hin bis zu Erwachsenen, von Schwarzgurten in anderen
Kampfkünsten bis hin zu Europameistern. In der JKD Fighting Academy wird jeder
unterrichtet, der an der Kampfkunst interessiert ist. Das Alter meiner Schüler
liegt zwischen 14 und 42. Die meisten meiner Schüler sind jedoch mindestens 18.
Interviewer:
Was ist der Unterschied zwischen
Kampfkunst und Kampfsport?
Gökhan:
Die Kampfkünste wurden entwickelt um sich in einer Schlacht erfolgreich
verteidigen zu können, um seine Familie und seine Freunde zu schützen, um sein
Ego zu besiegen und um den Charakter zu schulen. Es basiert also auf das, was
wir als `Selbstverteidigung` bezeichnen. Viele der Kampfkünste wurden erst später
zu „Sportarten“ wie z.B das Tae kwon Do. Der Unterschied zwischen Kampfsport
und Kampfkunst liegt daran, dass es im Kampfsport Regeln gibt und in der
Kampfkunst nicht.
Interviewer:
Welche
Kampfkunst ist ihrer Meinung nach die Beste?
Gökhan:
Das ist eine sehr schwierige Frage, genau so gut könnten Sie mich fragen,
welches Transportmittel das Beste ist? Es
hängt wirklich alles von der Situation ab, wo sie sich befinden und wo sie hin
möchten. Ein Auto z.B ist nicht immer gut geeignet um irgendwo hinzukommen.
Wenn Sie zwei oder drei Strassen in der Stadt überqueren möchten, dann ist
manchmal ein Fahrrad besser geeignet als ein Auto. Was ich damit sagen möchte
ist, das jede Kampfkunst für eine bestimmte Situation an einem bestimmten Ort für
einen bestimmten Zweck geeignet ist. Aber trotzdem ist das Ziel aller Kampfkünste
sich zu verteidigen. Sie haben alle das selbe Ziel. Jedoch sind nicht alle Wege
gleich lang. Den Sie wissen ja, es führen viele Wege nach Rom. Welchen Weg Sie
gehen möchten überlasse ich Ihnen.
Interviewer:
Was ist das Ziel der JKD Fighting Academy ?
Interviewer:
Vielen Dank für das Interview.
Gökhan:
Gern geschehen!
Cemil Sahinöz
Publiziert in Ayasofya Nr.12, 2005, S.20-21