Die fantastische Anwendung der Logik
Ein kleines Erlebnis
aus dem Buch: "Wer Bist Du? Die Reise des Menschen" von Cemil Sahinöz.
An einer Bildungsanstalt:
Ein
Professor der Philosophie steht vor seiner Klasse und bittet einen seiner neuen
Studenten aufzustehen.
"Du
bist Muslim, nicht wahr?"
"Ja,
Herr Professor."
"Also
glaubst du an Gott?"
"Absolut."
"Ist
Gott gut?"
"Natürlich!
Gott ist gut."
"Ist
Gott allmächtig? Kann Gott alles tun?"
"Ja."
Der
Professor grinst wissentlich und überlegt für einen Moment. "Hier ist
etwas für dich. Sagen wir, es ist eine kranke Person hier und du kannst sie
heilen. Du kannst es. Würdest du ihr dann helfen? Würdest du es
versuchen?"
"Ja
Herr Professor, ich würde."
"Also
bist du gut...!"
"Das
würde ich nicht sagen."
„Warum
würdest du das denn nicht sagen? Du würdest einer kranken und verkrüppelten
Person helfen, wenn du könntest, die meisten würden dies tun, wenn sie könnten...
Gott tut es nicht.“
[Keine
Antwort]
„Er
tut es nicht, oder doch? Mein Bruder war ein Muslim der an Krebs starb, obwohl
er Gott darum bat ihn zu heilen. Wie ist dieser Gott gut? Hmmm? Kannst du das
beantworten?"
[Keine
Antwort]
Der
ältere Mann ist verständnisvoll. "Nein, du kannst nicht, oder kannst
du?"
Er
nimmt einen Schluck Wasser aus dem Glas auf seinem Schreibtisch, um dem
Studenten Zeit zu geben, sich zu entspannen.
„In
der Philosophie, darf man nicht zu hart mit den Neuen umgehen. Lass uns nochmals
beginnen, junger Freund."
"Ist
Gott gut?"
"
Äh.... Ja."
"Ist
Satan gut?"
"Nein."
"Wo
kommt Satan her?"
Der
Student stockt. „Von... Gott...“
„Das
ist richtig. Gott erschuf Satan, nicht wahr?“
Der
ältere Mann fährt mit seinen knochigen Fingern durch sein dünnes Haar und
wendet sich an die grinsenden Studenten.
"Ich
denke wir werden viel Spaß haben dieses Semester, meine Damen und Herren."
Er
dreht sich wieder zum Muslim. "Sag mir, gibt es Übel in dieser Welt?"
"Ja,
Herr Professor."
"Übel
gibt es überall, wohin man nur sieht, nicht wahr? Hat Gott alles
erschaffen?"
"Ja."
Wer
hat das Übel erschaffen?
[Keine
Antwort]
„Gibt
es Krankheit auf dieser Welt? Unmoral? Hass? Hässlichkeit? All diese
schrecklichen Dinge - existieren sie in dieser Welt?"
Der
Student dreht sich hin und her. "Ja."
„Wer
erschuf es?"
[Keine
Antwort]
Der
Professor schreit seinen Studenten plötzlich an.
"Wer
erschuf es? Sag es mir, bitte!"
Der
Professor nähert sich bedrohlich und schaut in das Gesicht des Muslims. Mit
einer leisen Stimme: "Gott erschuf all das Übel, nicht wahr?"
[Keine
Antwort]
Der
Student versucht die Ruhe zu bewahren, starrt ihn an und scheitert. Plötzlich
bricht der Lektor los um seine Klasse anzufallen, wie ein alternder Panther. Die
Klasse saß wie gebannt. "Sagt mir" setzt er fort, "Wie kommt es,
dass dieser Gott gut ist, wenn er das ganze Übel zu allen Zeiten erschuf?“
Der Professor schwenkt seinen Arm umher, um die Schlechtheit der Welt zu
umfassen. „All der Hass, die Brutalität, all der Schmerz, all die Qualen, all
der Tod und die Hässlichkeit und all diese Leiden geschaffen von diesem guten
Gott ist alles in dieser Welt, nicht wahr, junger Mann?“
[Keine
Antwort]
„Siehst
du es denn nicht überall, um dich herum? Huh? Pause. Siehst du es nicht?"
Der Professor lehnt sich erneut an das Gesicht des Studenten und flüstert,
„Ist Gott gut?"
[Keine
Antwort]
"Glaubst
du an Gott?"
Die
Stimme des Studenten enttäuscht ihn und bricht. "Ja, Herr Professor. Das
tue ich."
Der
Professor ist enttäuscht und sagt "Die Wissenschaft sagt, du hast fünf
Sinne, die du verwendest um die Welt um dich zu identifizieren und zu
beobachten. Du hast Gott nie gesehen, oder etwa doch?
"Nein,
Herr Professor. Ich habe ihn nie gesehen."
"Dann
sag uns, hast du deinen Gott jemals gehört?"
"Nein,
Herr Professor. Das habe ich nicht."
"Hast
du deinen Gott jemals gefühlt, oder gekostet, oder gerochen...kurz, hattest du
irgendeine sinnliche Erfassung deines Gottes, wie auch immer?"
[Keine
Antwort]
"Antworte
mir bitte!"
"Nein,
Herr Professor, Ich fürchte das habe ich nicht."
"Du
fürchtest... du hast nicht?"
"Nein,
Herr Professor."
"Dennoch
glaubst du an Ihn?"
"...ja..."
"Das verlangt Glauben!"
Der
Professor lächelt weise bei dieser Unterstreichung. „Nach den Regeln vom
empirischem, überprüfbarem, demonstrierbarem Protokoll, sagt die Wissenschaft
dass dein Gott nicht existiert. Was sagst du dazu? Wo ist dein Gott jetzt?"
[Der
Student antwortet nicht]
"Setz
dich bitte hin." Der Muslim setzt sich...Geschlagen.
Ein
anderer Muslim erhebt seine Hand.
"Professor,
darf ich mich an die Klasse wenden?"
Der
Professor dreht sich und lächelt. "Ah, noch ein Muslim! Komm, komm, junger
Mann. Sprich ein paar weise Worte zu der Versammlung." Der Muslim sieht
sich im Raum um.
"Herr
Professor. Jetzt habe ich einmal eine Frage an Sie. Gibt es etwas wie Wärme?“
„Ja,“
antwortet der Professor, "es gibt Wärme."
"Gibt
es etwas wie Kälte?"
"Ja,
es gibt auch Kälte."
"Nein,
Herr Professor, das gibt es nicht."
Das
Lächeln des Professors erstarrt. Im Raum wird es plötzlich ganz kalt. Der
zweite Muslim setzt fort.
„Sie
können verschiedene Arten von Hitze haben, mehr Hitze, Super-hitze, Mega-hitze,
Weiße Hitze, ein wenig Hitze oder keine Hitze aber wir haben nichts was sich
"Kälte" nennt. Wir können 458 Grad unter Null erreichen, was
bedeutet, dass keine Hitze vorhanden ist, aber wir können nicht weiter gehen
als das. Es gibt nichts, wie Kälte, andernfalls müssten wir imstande sein
weiter in die Kälte zu gehen als -458. Sie sehen Herr Professor, Kälte ist
lediglich ein Wort, dass wir verwenden um das nicht-vorhandensein von Hitze zu
beschreiben. Wir können Kälte nicht messen. Wärme können wir in thermischen
Einheiten messen, da Wärme Energie ist. Kälte ist nicht das Gegenteil von Wärme,
sondern nur die Abwesenheit davon."
Stille.....
Eine Nadel fällt, irgendwo im Klassenzimmer.
"Gibt
es etwas wie Dunkelheit, Herr Professor?"
"Dass
ist eine dumme Frage. Was ist Nacht, wenn nicht Dunkelheit? Worauf willst du
diesmal hinaus...?"
"Also
Sie sagen es gibt etwas wie Dunkelheit?"
"Ja..."
"Sie
liegen wieder falsch. Dunkelheit ist nicht etwas, es ist nur die Abwesenheit von
etwas. Sie können gedämpftes Licht haben, normales Licht, helles Licht,
blitzendes Licht, aber wenn Sie durchgehend keines haben, dann nennen wir es
Dunkelheit, nicht wahr. Das ist die Bedeutung die wir verwenden um dieses Wort
zu definieren. In Wahrheit ist Dunkelheit nicht. Wenn es wäre, dann würden Sie
jetzt fähig sein dünklere Dunkelheit zu machen und mir ein Glas davon zu
geben. Können Sie .......... mir ein Glas dünklere Dunkelheit geben, Herr
Professor?"
Trotz
allem, lächelt der Professor den jungen Unverschämten vor sich an. Das wird
wahrhaftig ein gutes Semester. "Würde es dir etwas ausmachen uns zu sagen,
worauf du hinaus willst, junger Mann?"
"Ja,
Herr Professor. Ich will darauf hinaus, dass ihre philosophischen
Voraussetzungen fehlerhaft sind und daher muss auch ihre Schlussfolgerung falsch
sein...."
Der
Professor wird giftig. "Fehlerhaft...? Wie kannst du es wagen...!"
"Darf
ich erklären, was ich meine?" Die Klasse ist ganz Ohr.
"Erkläre...
erkläre nur..." Der Professor bemüht sich, seine Nerven zu behalten. Plötzlich
ist er die Freundlichkeit selbst. Er schwenkt seine Hand, um die Klasse zur Ruhe
zu bringen, damit der Student fortsetzen kann.
"Sie
arbeiten mit den Prinzipien der Dualität," erklärt der Muslim. „Dass es
zum Beispiel Leben gibt und den Tod, einen guten Gott und einen bösen. Sie
betrachten das Konzept von Gott als etwas Begrenztes, etwas, dass wir messen können.
Die Wissenschaft, Herr Professor, kann nicht einmal einen Gedanken erklären.
Sie verwendet Elektrizität und Magnetismus, aber hat sie nie gesehen,
geschweige denn gänzlich verstanden. Den Tod als das Gegenteil von Leben zu
betrachten, bedeutet die Tatsache zu verkennen, dass der Tod nicht als ein
substantives Ding existieren kann. Der Tod ist nicht das Gegenteil von Leben,
sondern lediglich die Abwesenheit vom körperlichem oder biologischem
Leben."
Der
junge Mann hält eine Zeitung hoch, die er vom Tisch eines Sitznachbars nimmt,
der gerade damit beschäftigt war, diese zu lesen "Hier ist eine der
abscheulichsten Revolverblätter die dieses Land führt, Herr Professor. Gibt es
etwas wie Unmoral?"
"Natürlich
gibt es das, sieh nur..."
"Sie
liegen wieder falsch. Wie sie sehen, Unmoral ist lediglich die Abwesenheit von
Moral. Gibt es etwas wie Ungerechtigkeit? Nein. Ungerechtigkeit ist die
Abwesenheit von Gerechtigkeit. Gibt es etwas wie Bösartigkeit?" Der Muslim
macht eine Pause. "Ist Bösartigkeit nicht die Abwesenheit von Güte?"
Des
Professors Gesicht hat eine warnende Farbe angenommen. Er ist so wütend, dass
er vorübergehend sprachlos ist.
Der
Muslim setzt fort. "Wenn es Übel auf dieser Welt gibt, Herr Professor und
wir alle wissen, dass es so ist, dann muss Gott, wenn er existiert, ein Werk
schaffen, um sich durch diese Agentur des Bösen durchzuarbeiten. Was ist dieses
Werk, dass Gott schafft? Der Islam sagt uns, dass es jeder beachten soll was er
wählt, wählt er gut oder böse."
Der
Professor wehrt sich entrüstet.
"Als
ein philosophischer Wissenschaftler, betrachte ich diese Sache nicht, als etwas
was mit einer Wahl zu tun hat, als ein Realist erkenne ich weder dieses Konzept
von Gott, noch irgendeinen anderen theologischen Faktor, als Teil dieses
weltlichen Gleichgewichtes an, den Gott ist nicht beobachtbar."
"Ich
hätte gedacht, dass die Abwesenheit von Gottes Moralwerten in dieser Welt,
wahrscheinlich das am leichtesten zu beobachtbare Phänomen ist," antwortet
der Muslim. "Zeitungen machen Millionen von Umsätze damit, darüber zu
berichten! Sagen Sie mir, Herr Professor. Bringen Sie Ihren Studenten bei, dass
sie von einem Affen abstammen?"
"Wenn
du Bezug zum natürlichen Evolutionsprozess nimmst, junger Mann, ja, natürlich
tue ich das."
"Haben
Sie Evolution je mit Ihren eigenen Augen beobachtet, Herr Professor?"
Der
Professor macht ein schlürfendes Geräusch mit seinen Zähnen und schenkt dem
Studenten einen ruhigen, starren Blick.
"Herr
Professor. Nachdem niemand jemals den Prozess der Evolution in Arbeit gesehen
hat und niemand beweisen kann, dass dieser Prozess ein laufendes Bestreben ist,
unterrichten Sie nicht Ihre Meinung? Sind Sie nun gar kein Wissenschaftler,
sondern ein Priester?"
"Ich
will im Licht dieser philosophischen Diskussion, über deine Unverschämtheit
hinwegsehen. Nun, hast du bald fertig gesprochen?" faucht der Professor.
"Also
akzeptieren Sie Gottes Moralwerte nicht, die Sie dazu auffordern, das zu tun,
was recht ist?"
"Ich
glaube das was ist - dass ist die Wissenschaft!"
"Ahh!
Die Wissenschaft!“, das Gesicht des Studenten formt ein Grinsen. "Sie
besagen, dass die Wissenschaft die Studie der beobachtbaren Phänomene ist. Auch
die Voraussetzungen der Wissenschaft sind fehlerhaft..."
"Wissenschaft
ist fehlerhaft..?" zischt der Professor. Die Klasse ist in Aufruhr. Der
Muslim bleibt stehen, bis die Aufregung sich wieder gelegt hat.
"Um
bei dem Punkt fortzusetzen, den Sie vorhin bei dem anderen Studenten gebracht
haben, darf ich Ihnen ein Beispiel dafür geben was ich meine?"
Der
Professor schweigt klugerweise.
Der
Muslim sieht sich im Raum um, "Gibt es irgendjemanden in dieser Klasse, der
jemals Luft gesehen hat? Sauerstoff, Moleküle, Atome, den Verstand des
Professors?" Die Klasse bricht in Gelächter aus. Der Muslim zeigt auf
seinen älteren, zerbrechenden Lehrer. "Ist da jemand, der jemals den
Verstand des Professors gesehen hat... den Verstand des Professors gefühlt hat,
den Verstand des Professors berührt hat, oder den Verstand des Professors
gerochen hat? Es scheint niemanden zu geben.“ Der Muslim schüttelt traurig
seinen Kopf. „Es sieht so aus, dass niemand jemals irgendeine sinnliche
Erfassung vom Verstand des Professors erfahren hat. Nun, nach den Regeln des
empirischen, stabilen, demonstrierbaren Protokoll der Wissenschaft, erkläre
ich, dass der Professor kein Verstand hat."
„Nun
ist es Jedermanns Gelegenheit mehr zu lernen; über Gott, über den Zweck der
Existenz; Erschaffung und Leben; über die Propheten Gottes und über die
heiligen Bücher.“
„Es
gibt keinen Zwang in der Religion. Der rechte Wandel unterscheidet sich nunmehr
klar vom Irrweg. Wer also die Götzen verleugnet und an Gott glaubt, der hält
sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Reißen gibt. Und Gott hört und
weiß alles. Gott ist der Freund derer, die glauben; Er führt sie aus den
Finsternissen hinaus ins Licht. Diejenigen, die nicht glauben, haben die Götzen
zu Freunden; sie führen sie aus dem Licht hinaus in die Finsternisse...“ (Der
Koran, 2:256-257)
Der
Muslim setzt sich... Denn dafür sind Sessel da!
„Sprich: Er ist Gott, der Einzige, Gott, der Undurchdringliche. Er hat nicht gezeugt, und Er ist nicht gezeugt worden, und niemand ist Ihm ebenbürtig.“ (Der Koran 112:1-4)