Etwas zu beweisen, das es gibt, ist immer einfacher ,als etwas beweisen zu wollen, das es nicht
gibt. Daß auf der Welt eine bestimmte Apfelsorte existiert, kann man leicht beweisen, indem man
diese Apfelsorte findet und zeigt. Wenn man aber beweisen möchte, daß es diese Apfelsorte nicht
gibt, muß man zunächst die ganze Welt durchforschen; erst danach kann man sagen, daß es
diese Apfelsorte nicht gibt. Ein schier unmögliches Unterfangen. So können wir also schlußfolgern,
daß man etwas, das es nicht gibt, nicht beweisen kann. Und wir können umgekehrt auch sagen,
daß wir etwas, das existiert, auch leicht beweisen können. Hieraus leiten wir ab, daß man die
Existenz Gottes beweisen kann; und das werden wir versuchen zu tun:

1.Beweis 

Nichts ist ewig, alles verändert sich ständig. Alles was sich verändert und irgendwann ein Ende hat,
ist nachträglich entstanden. Aus dieser Sicht bleibt eine Materie nicht für ewig beständig. Das
Altern des Menschen; die unaufhörliche Ausweitung des Weltalls; das allmähliche Ausglühen der
Sonne zeigen uns, daß jede Existenz einen Anfang hat. Alles, was einen Anfang hat, also
nachträglich entstanden ist, muß einen Schöpfer haben.

2. Beweis

Vom Atom bis zum Menschen, von der einzelnen Zelle bis zur Galaxis finden wir bestimmte
Eigenschaften, die sich bei allem Geschaffenen wiederholen:

- alles Geschaffene ist sehr wertvoll

- es wurde in kürzester Zeit erschaffen 

- das Geschaffene existiert in einer unermeßlich großen Anzahl 

- es gibt viele unterschiedliche Arten des Geschaffenen

Beispiel 

a.) Die Automarke Ferrari ist sehr berühmte und sie ist noch dazu ziemlich teuer. Sagen wir, der
Preis pro Wagen beträgt 300.000 DM. Diese Autos werden zu einem großen Teil in Handarbeit
gebaut. Dementsprechend werden nur ganz wenige Autos jährlich gefertigt, sagen wir 1 000 pro
Jahr. Die Qualität aber ist sehr gut. 
Wenn aber Ferrari anfangen würde, jährlich 500 000 Stück zu bauen, würde mit Sicherheit die
Qualität Schaden nehmen und der Preis pro Fahrzeug drastisch sinken.

b.) Michelangelo hat sein berühmtes Werk "das Ebenbild Moses'" innerhalb von einigen Jahren
vollendet. Es ist so kostbar und wertvoll, weil er jahrelang nur daran gearbeitet hat und er durch
diesen immensen Zeitaufwand etwas wirklich Einmaliges geschaffen hat.

Sind wir aber objektiv und betrachten die Statue mit den Augen eines Laien, so sehen wir nur eine
aus einem Stein herausgearbeitete Figur ohne besondere Lebendigkeit und wir fragen uns, wie
kostbar seine Statuen gewesen wären, wenn er von dieser Statue nicht eine, sondern 200 000
Stück gefertigt hätte? 

Dieses Phänomen sehen wir in Gottes Werken nicht. Allein in der Frühlingszeit beobachten wir eine
Auferstehung von mindestens 300 000 Tier- und Pflanzenarten. Und sie alle werden innerhalb
weniger Tage erschaffen. Trotz der kurzen Zeit und der riesigen Anzahl sind alle Arten in
vollkommener Ordnung ,fehlerlos ,in vollendeter Form. Alle Werke sind perfekt.

3. Beweis 

Jedes Lebewesen unterliegt einem Zweck, verfolgt ein Ziel, eine Absicht, hat einen Nutzen. Nichts
wurde zwecklos, ohne Bedeutung, oder gar aus Verschwendung erschaffen. Obwohl weder die
Pflanzen- noch die Tierwelt ein Bewußtsein hat, wurde nichts Unnötiges erschaffen. Betrachten wir
den menschlichen Körper. In seinem Reichtum an komplexen Strukturen gibt es nichts ohne
Aufgabe. Selbst der oft heraus operierte Wurmfortsatz - der Blinddarm - hat eine Abwehrfunktion
(ebenso die Mandeln). Wenn dem so ist, muß es jemanden geben ,der ein Bewußtsein hat und
alles mit einer bestimmten Absicht erschafft. 


4. Beweis 

Verwandte wie auch nicht verwandte Geschöpfe helfen sich in der Natur, ohne sich dessen bewußt
zu sein. Arten, die in keinster Weise miteinander zu tun haben, vereinigen und ergänzen sich.
Mikroorganismen helfen uns, unsere Darmflora intakt zu halten. Bienen helfen den Pflanzen, sich zu
vermehren. Bakterien und Regenwürmer sind den Pflanzen nützlich. Geschöpfe ohne sichtbare
Intelligenz zeigen uns, daß im Hintergrund eine Macht existiert, die alles mit unendlicher Weisheit
lenkt. 


5. Beweis 

Wir müssen gar nicht erst die gesamte Schöpfung betrachten, um Gottes gewaltige Macht und
Weisheit zu erkennen. Schauen wir uns nur das Gesicht eines Menschen an : Was zeigt uns das
Gesicht eines Menschen? - Es ist so einzigartig und ausdrucksvoll. Selbst wenn wir nicht in das
Innere eines Menschen gelangen können, werden wir mit Sicherheit seine Gefühle aus seinem
Gesicht ablesen können. Die vielen Facetten eines Gesichts, die erst durch ein harmonisches
Zusammenwirken das eigentliche Gesicht ausmachen, können schier unendlich viele Formen bilden
und jedes Empfinden präzise ausdrücken. - Einen Maler, der Menschenköpfe zeichnet, werden wir
gewiß bewundern, wenn er über hundert verschiedene Gesichter aus seinem Gedächtnis frei heraus
zustandebringt. Aber selbst diese vielen Gesichter mit unterschiedlichen Farben und Formen
werden irgendwann sich einander ähneln, ja sogar sicherlich gleich werden, wenn der Künstler
versucht, 200 oder sogar 300 Gesichter zu malen. Denn seine Gedächtnis weiß bei seinem 250sten
Bild sicherlich nicht mehr, wie alle vorherigen Gesichter aussahen, so daß er das eine oder andere
Gesicht sicherlich zweimal zeichnen wird. Ist es aber nicht verwunderlich, wenn wir sehen , daß
nicht 200 und auch nicht 300, sondern sage und schreibe fünf Milliarden Menschen unterschiedliche
Gesichter haben? Jedes ein einzelnes Kunstwerk und immer anders. Aber selbst 5 Milliarden
Menschengesichter auseinanderzuhalten, ist für Gott etwas Leichtes, wenn man bedenkt, daß nicht
nur alle heute lebenden Menschen unterschiedliche Gesichter haben, sondern, daß alle Menschen,
die bisher auf die Welt gekommen sind, d.h. vom ersten Menschen an bis zu unserer heutigen Zeit
nie gleich aussahen (Ausnahme sind natürlich eineiige Zwillinge). Und nicht nur das; selbst die
Menschen, die in der Zukunft geboren werden, werden sich in ihren Gesichtsmerkmalen
unterscheiden. Wenn wir jetzt behaupten, daß nicht ein Gott, sondern die Natur diese
unterschiedlichen Gesichter zustandebringt, dann müßten wir auch davon ausgehen, daß die Natur
in die Zukunft schauen kann und ein riesiges Gedächtnis hat. Und das ist unlogisch und unmöglich.
Dasselbe Beispiel kann man auch auf unsere Fingerabdrücke anwenden. Denn auch diese sind bei
jedem Menschen anders. 



6. Beweis 

Die Mücke legt ihre Eier in den Sumpf, dabei ist jedes Ei mit zwei mit Luft gefüllten Beuteln
ausgestattet, die es zum Schwimmen befähigen. Wo hat die Mücke die archimedischen Regeln
gelernt, um ihre Eier mit diesem Mittel zu versehen? Eine gerade geborene Ente ist vom ersten
Augenblick an fähig, selbständig zu schwimmen. Eine gerade geschlüpfte Ameise beginnt sofort,
einen Korridor zu bauen. Die Biene kann in kürzester Zeit Honig herstellen und Waben bauen. Eine
Spinne baut sich aus dünnsten Fäden ein Haus. Aus diesen und vielen anderen Beispielen
entnehmen wir, daß diese Lebewesen von Geburt an ein bestimmtes Vorwissen besitzen, welches
sie nicht in dieser Welt erworben haben können. Als besonderes Beispiel möchte ich bestimmte
Fischarten erwähnen, die ihre Eier im Pazifik ablegen und danach über unzählige Seemeilen wieder
in ihre Heimat zurückkehren. Kurz nach dem Schlüpfen schwimmen die Neugeborenen zu ihren
Eltern, die Tausende von Seemeilen entfernt sind. Die einzige rationale Erklärung dafür ist, daß es
Gott ist, der die Tiere leitet und sie schon vor ihrer Geburt mit notwendigem Wissen ausstattet. 



7. Beweis 

Menschen, über die man weiß, daß sie noch nie in ihrem Leben etwas Wahres gesprochen,
sondern immer gelogen haben, wird man keinen Glauben schenken. Wenn zehn derartige Lügner
hintereinander zu dir kommen und behaupten, daß dein Haus brennt, wirst Du trotzdem Zweifel
bekommen und dich vielleicht zu deinem Haus begeben, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist.
Denn in diesem Fall treten die Leute als Gemeinschaft auf und haben dann einen ganz anderen
Einfluß auf den Menschen. Wenn zehn verlogene Menschen in jemandem Zweifel erwecken können,
wie können wir dann sagen ,daß ein, bald vielleicht schon zwei Milliarden Muslime die Unwahrheit
sagen ? 



8. Beweis 

Der Stoff ist ein Beweis für die Existenz des Webers, das Bild für die des Malers und die Statue für
die des Bildhauers. Ist demnach das Universum nicht der untrüglichste Beweis für das Dasein eines
fähigen Gottes, Der es erschuf ?